Die Ausgestaltung des Schulsystems variiert zwischen den Bundesländern. Der Grund dafür ist, dass Bildung Ländersache ist. Die Bundesländer haben deswegen einen gewissen Entscheidungs- und Gestaltungsspielraum im Bildungssektor.
Grundschule
Dieser Spielraum hat jedoch Grenzen. Bundesweit festgelegt für Kinder ist der Besuch einer Grundschule. Normalerweise beträgt die Grundschulzeit vier Jahre. Daneben haben sich aber auch einige Länder für eine Dauer von sechs Jahren entschieden.
Weiterführende Schule
Nach diesem Abschnitt folgt der Wechsel auf eine weiterführende Schule. Welche Schulform für das Kind in Frage kommt, ist dabei abhängig von den bisherigen schulischen Leistungen. In allen Bundesländern gibt es die Auswahl zwischen Gymnasium, Realschule und Hauptschule. Eine weitere Möglichkeit ist der Besuch einer Gesamtschule, an welcher sowohl ein Haupt- und ein Realschulabschluss sowie ein Abitur erworben werden kann. In der Gesamtschule werden die Schülerinnen und Schüler in den ersten Jahren unabhängig von der Leistung gemeinsam unterrichtet. In einigen Ländern wurden zusätzlich noch die Spezialschulen und die Förderschulen eingerichtet. Die Spezialschulen dienen dazu, Kinder mit einer besonderen Begabung gezielt zu fördern. Förderschulen bzw. Sonderschulen sollen hingegen Kindern helfen, die eine spezifische oder allgemeine Lernschwäche oder eine Behinderung haben.
Die bundeseinheitliche Einteilung der Schulformen
Die Schullaufbahn wird in Deutschland in drei Unterkategorien gegliedert. Die Grundschulzeit wird als Primarbereich bezeichnet. Der Sekundarbereich umfasst die Zeit von der fünften bis zur zehnten Klasse, in welcher ein Hauptschulabschluss, ein Realschulabschluss oder aber die Qualifikation für die gymnasiale Oberstufe erworben werden kann. Der Sekundarbereich II schließt die Ausbildung an Berufsschulen wie auch die gymnasiale Oberstufe mit ein.
Schulformen mit alternativem Bildungskonzept
Alternative Schulformen in Deutschland sind die Waldorfschulen und die Montessorischulen. Sie vereint ihre reformpädagogische Gestaltung des Schulunterrichts. An solchen Schulen wird projektorientiertes und selbstständiges Arbeiten stärker gefördert. Statt des Frontalunterrichts lernen die Schulkinder den Stoff in Gruppenarbeit oder in Eigenständigkeit unter Aufsicht einer Lehrperson.
Privatschulen
Da die Schulen in Deutschland zunehmend schlechter ausgestattet sind, nimmt die Anzahl an Privatschulen zu. Im Gegensatz zu den staatlichen Schulen wird an Privatschulen ein Schulgeld fällig. Durch diese Form der Finanzierung sind diese Schulen meistens besser ausgestattet. Diese Entwicklung hat zur Gefahr, dass Ungleichheit gefördert wird, die Vermögensunterschiede immer größer werden und verschiedene soziale Schichten zunehmend voneinander isoliert werden.
Die Privatschulen haben nicht selten eine spezielle Ausrichtung. Zum Beispiel gibt es christliche Privatschulen, an denen nur Lehrer mit einer bestimmten Konfession arbeiten dürfen. Auch im Unterricht und im Schulleben spielt der Glaube eine größere Rolle.
Bildungsniveau in den Bundesländern
Das Bildungsniveau ist von Bundesland zu Bundesland sehr unterschiedlich. Im Vergleich zu den nordwestlichen Bundesländern soll das Abitur in Bayern und Baden-Württemberg anspruchsvoller sein. Seit Jahren führt dieser Umstand zu einem bundesweiten Diskurs, da hierdurch unfaire Zugangsvoraussetzungen für den Besuch von Hochschulen entstehen. In Studienfächern mit einem Numerus Clausus haben es bayrische Schüler deshalb schwerer.